Auf alten Wegen, Gottesberg  03.02.2002

Im Februar diesen Jahres machten wir uns auf, eine alte Bekannte zu besuchen. Es handelt sich um die Fundstelle am Gottesberg im Vogtland. 
Der gleichnamige Ort liegt an der Staatsstrasse 283 zwischen Tannenberstahl und Klingenthal. Die Bergbauaktivitäten dieser Region reichen bis zum 15 Jh. zurück. Es wurde vor allem Zinn und Wismuthaltiges Erz abgebaut. Zahlreiche Pingen und Gesenke, die hier in den nahegelegenen Wäldern anzutreffen sind, zeugen von dieser Zeit. Die letzte Grube dieser Ära ( Waidhausgrube) stellte ihre Aktivitäten um 1870 ein.
Spätere Bemühungen der Wismut AG sind noch erwähnenswert .Die Wolfram-Zinnerz-Grube Gottesberg Schacht 181 und die Zinnerzgrube Tannenberg ( nahe Schneckenstein) war hier Aktiv.  Es wurde auf zwei verschiedenen Lagerstättentypen abgebaut. Zum einen kamen stock und schlauchförmige Greisenkörper und Greisenbänder im Granit vor, hier fand sich ausschließlich Zinn. Zum anderen war ein langgestreckter plattenförmiger Quarzgreisengang( der sogenannte Hahnewalder Gang ) vorhanden. 
Dieser besitzt eine Anzahl von schlauchförmigen wolframitführenden Erzfällen. Die Bemühungen dieser Grube wurden 1954 eingestellt. 
Heute bieten die Halden jener Schächte für Mineraliensammler gute Möglichkeiten. Gefunden werden vor allem Rauchquarze. Diese hatten für Bergleute früherer Tage nur wenig Bedeutung und fanden so den Weg zur Halde. Kristalle bis 11 cm konnten, wenn auch recht selten, schon von Sammlern ans Tageslicht gefördert werden. 
Unsere Bemühungen richtete sich auf  Halden des Altbergbaus, genauer gesagt auf die des „ Himmelfahrt und Grummetstock Feldes“. Wir suchten nach einer Halde die noch nicht angegraben war. Hier war die Chance auf gute Funde am besten. Da in diesem Gebiet die Sammler schon seit vielen Jahren präsent sind, dauerte die Suche an. Nach etwa einer Stunde entdeckten wir neben einem Gesenk unter einem umgestürzten Baum eine Halde. Es konnte losgehen. Schon nach kurzer Zeit kamen kleinere Kristalle zum Vorschein. Also suchten wir weiter. Das Ergebnis nach einigen Stunden konnte sich sehen lassen. Eine Vielzahl von Handstücken wurde gefunden. Kristalle bis 7cm Größe und ausgezeichneter Qualität konnten geborgen werden. Einige der Quarze waren auf typische Weise mit schwarzen Turmalinkristallen durchsetzt .Es kamen auch Stücke mit kleineren Beschädigungen zum Vorschein. Diese waren aber für Haldenfunde immer noch beachtlich. Am Ende konnten wir sehr zufrieden sein , denn die Gottesberger Quarze sind in ihrer Art etwas Besonderes und stellen eine Bereicherung für jede Sammlung dar.

 

Fundberichte                 Fundortseite Gottesberg